Semaphor

(Dieser Beitrag ist der zweite in der Serie „Fotoprojekt 2024: Würfelspiel“. Zu allen Beiträgen und anderen Serien geht es auf der Übersichtsseite. In dieser Serie erscheint ausnahmsweise bei den Beiträgen kein Beitragsbild, sondern das dazu gehörige Foto wird in den Text integriert.)

Endlich Februar! Was habe ich mich auf das Würfeln gefreut! Ich habe nämlich in den vergangenen Wochen einige Wörter zum Thema „Meer & mehr“ gesammelt (das Thema habe ich mir selber gestellt, mehr dazu im ersten Beitrag „Feuerhöhe“) und war deshalb so gespannt, welches ich wohl diesen Monat verwenden kann. (Wer mehr über dieses Fotoprojekt wissen möchte, hier geht es zum Februar-Beitrag des „Erfinders“: royusch-unterwegs.com/2024/02/01/fotoprojekt-2024-wurfelspiel-februar.)

Ich habe gewürfelt: 3 + 5 = 8 – also ein Wort mit acht Buchstaben. Beim Blick auf meine Liste war klar, welches ich nehme: SEMAPHOR. Das Foto dazu stammt von unserer Radtour an der Nord- und Ostsee im Jahr 2005 und zeigt das (oder auch: der) Semaphor in Cuxhaven – wahrscheinlich haben wir das Semaphor fotografiert, als wir an Bord der Fähre von Cuxhaven nach Brunsbüttel (heute eingestellt) waren. Es steht heute noch dort – neben dem Leuchtturm mit dem  berührenden Namen „Alte Liebe“.

Als ich das Semaphor zum ersten Mal gesehen habe, da wusste ich weder den Begriff für dieses „Ding“ noch was dargestellt werden sollte… dabei ist es eigentlich ganz einfach erklärt: Das Wort stammt aus dem Griechischen und bedeutet „Zeichenträger“. Das „B“ am Semaphor steht für Borkum, das „H“ für Helgoland. Die Zeiger in den Kreisen geben die Windrichtung und die Ausleger am Mast die Windstärke bei der entsprechenden Insel an. Ein Zeiger steht für schwachen Wind, drei für mittlere Windstärke und bei sechs Auslegern tobt ein Orkan. Auch heute noch werden die Zeichen zweimal am Tag eingestellt, allerdings von Liebhabern, denn für die Schifffahrt hat das Semaphor keine Bedeutung mehr.

Der Hamburger Verein Deutscher Segelschiffer setzte sich im 19. Jahrhundert dafür ein, dass an der Elbmündung, also bei Cuxhaven, ein Semaphor eingerichtet wird. Auslaufende Schiffe sollten damit über die Wetterbedingungen in der Deutschen Buch informiert werden. So ging es im Jahr 1884 in Betrieb. Im Jahr 1903 wurde es in einem starken Sturm umgeweht und musste neu aufgebaut werden, ein Jahr später war es wieder in Betrieb.

Ein gleiches Semaphor stand damals auch beim Leuchtturm „Hohe Weg“ auf einer Plattform, Plattform und Semaphor sind inzwischen abgebrochen, der Leuchtturm aber noch in Betrieb (er steht 25 Kilometer nordwestlich von Bremerhaven im Watt).

Quelle: Leuchttürme Lexikon, Reinhard Scheiblich/Hans Helge Staack, Edition Ellert & Richter, 2002

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11 Gedanken zu „Semaphor“

  1. Vielen lieben Dank Nicoletta, dass du mit deinem Wort „SEMAPHOR“ und dem sehr interessanten Bild, wieder bei meinem Fotoprojekt „Würfelspiel“ dabei bist. Auch Danke für die tolle Erklärung, da ich diese Wort noch nie zuvor gehört hatte.
    Liebe Grüße und dir noch ein schönes Wochenende,
    Roland

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